Chopin – Scherzo Nr. 1 (live)

Das Scherzo Nr. 1 in h-Moll op. 20, das Frédéric Chopin zwischen 1830 und 1831 (nach anderen Angaben 1831 bis 1832) komponierte, ist das erste aus einer Reihe von vier Scherzi. Es ist Thomas Albrecht gewidmet und gehört mit seinen wilden, fieberhaften Achtel-Passagen und jähen Stimmungswechseln zu den entfesseltsten Stücken des Chopinschen Œuvres.

Die Form des Scherzos übernahm Chopin von Ludwig van Beethoven, der es als Satzmodell mit dem schnellen 3/4-Takt, der dreiteiligen ABA-Form und dem Trio-Mittelteil in vielen seiner Sinfonien und Klaviersonaten an dritter Stelle verwendete.

Von diesen Gemeinsamkeiten abgesehen unterscheiden sich Chopins erste drei Scherzi (in Moll) durch ihre düstere Stimmung und die dramatischen Aufschwünge von denen Beethovens diametral: Mit ihnen schuf Chopin eine leidenschaftliche, virtuose Bekenntnismusik, die mit ihrem hohen Tempo (Presto, Prestissimo) und zahlreichen pianistischen Herausforderungen nur großen Virtuosen zugänglich ist.