Prokofiev – Sonate Nr. 7 „Stalingrad“

Sergei Sergeyevich Prokofiev

Sonata Nr. 7 („Stalingrad“) in B Dur, Op. 83, entstanden 1942.

1. Allegro inquieto (00:00)
2. Andante caloroso (08:20)
3. Precipitato (14:47)

Die 7. Klaviersonate zählt zu seinen sogenannten „Kriegssonaten“, die während des Zweiten Weltkriegs entstanden.

In dem Werk wird neben der Verherrlichung des Kampfes gegen Nazi-Deutschland (das erwartete die Sowjetunion von Künstlern damals sowieso) auch die stalinistische Diktatur musikalisch beschrieben. Der Pianist Andrei Gavrilov meint dazu u.a.:

„Die Atmosphäre von Beunruhigung und Angst, die verstohlenen schleichenden Töne und die wiederkehrenden Klopflaute beschwören sofort das Bild einer Zeit herauf, die wir alle vergessen möchten, aber nicht vergessen dürfen. Das nächtliche Klopfen an der Tür erklingt an vielen „aufgewühlten“ Stellen des ersten Satzes der siebten Sonate. Um die künstliche, hohle Fröhlichkeit der sowjetischen Jugend zu parodieren, führt Prokofjew im ersten und im dritten Satz ein „Pionier-Motiv“ ein, das die kindlichen Monster charakterisiert, die Verwandte denunzieren, sich als Helden fühlen und die offizielle Propaganda als Wahrheit proklamieren.“